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Abschaffung der Steuerfreigrenze auf Sendungen aus Nicht-EU-Ländern

Am 01.Juli 2021 wird die Zollfreigrenze von 22 Euro für die Einfuhr von Waren aus Nicht-EU-Ländern abgeschafft. Die Zeit, in der Waren über einen Online-Shop steuerfrei aus China bestellt werden konnten, ist somit vorbei.

Was Online-Shops jetzt wissen müssen und wie sich die Zollfreigrenze umgehen lässt, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Ausnahmen der Regelung:

  • Geschenke zwischen Privatpersonen sind bis zu einem Wert von 45 Euro steuerfrei
  • Erst ab einem Netto-Warenwert von 5,26 Euro wird die Mehrwertsteuer fällig
  • Bei Briefsendungen ist weiterhin keine Zollanmeldung nötig

Was hat sich 2021 geändert?

Bisher lag die Freigrenze bei der Einfuhr von Waren außerhalb der EU bei 22 Euro. Lag der Wert unter diesem Betrag, mussten keine Steuern auf die Sendung entrichtet werden. Ferner galt, dass die Mehrwertsteuer vom Zoll erst erhoben wurde, wenn der Steuerbetrag über 5 Euro lag. Dieser Fall trat erst ab einem Bestellwert von 26,29 Euro ein.

Mit der Abschaffung der Freigrenze zum 01. Juli 2021 sind bereits ab einem Betrag von 0,01 Euro Einfuhrsteuern fällig. Der Zoll verzichtet jedoch auf die Erhebung der Mehrwertsteuer bei unter einem Euro.

So ist bei jeder Einfuhr von Kleinsendungen eine Zollanmeldung notwendig. Im Zuge dessen wird die Mehrwertsteuer von 19 % erhoben. Zölle werden jedoch erst bei einem Warenwert, inkl. Versandkosten von 150 Euro fällig.

Was bedeutet die Veränderung für Online-Shops mit Bestellungen aus China?

Für Dropshipper und Online-Shops, die ihre Produkte aus China beziehen, werden die Warenkosten um 19 % ansteigen. Daneben wächst auch der organisatorische Aufwand, denn die Koordination mit der Zollbehörde wird sich bei steigendem Warenfluss signifikant erhöhen. Ferner kann sich die Versandzeit aus Nicht-EU-Ländern um zwei bis drei Wochen verlängern.

Hierbei wird sich vor allem der Aufwand bei der Kundenkommunikation signifikant erhöhen, da Online-Kunden schnelle Lieferzeiten gewöhnt sind und bei längeren Lieferzeiten regen Kontakt zum Online-Shop aufnehmen.

Mehr Arbeit für den Zoll

Um dem hohen Paketaufkommen gerecht zu werden, wurde für Importe mit einem geringen Warenwert das ATLAS-System des deutschen Zolls eingeführt.

Das System, das Kleinsendungen bis zu einem Wert von 150 Euro abwickelt, soll das Verfahren bei der Einfuhr schneller und einfacher gestalten. Dadurch ist die Zollanmeldung mit einem geringeren Datensatz möglich.

Hierzu bestehen jedoch ein paar Ausnahmen:

  • genehmigungspflichtige oder verbrauchssteuerpflichtige Waren
  • Waren, die von einer Beschränkung oder Verbot betroffen sind

In diesen Fällen ist das vereinfachte Verfahren nicht möglich und die Warensendung muss vollumfänglich angemeldet werden.

Das ALTLAS-IMPOST-System ist zum aktuellen Zeitpunkt (Stand: Mai 2021) noch nicht in Betrieb. Die Generalzolldirektion geht davon aus, dass das System erst Mitte Januar 2022 online geht. Bis dahin ist es möglich, dass aufgrund des hohen Warenaufkommens nicht alle Sendungen erfasst werden können und somit nicht steuerlich behandelt werden.

Zollgebühren aus China umgehen

Um die zusätzlichen Aufwendungen durch die neue Regelung zu umgehen, können sämtliche Abgaben wie Steuern und Zölle bereits im Vorfeld vom Versender entrichtet werden. Einige Shops in China bieten bereits diesen Service an. Die zusätzlichen Kosten werden einfach im Vorfeld auf den Kaufpreis addiert, so entstehen im Nachhinein keine weiteren Einfuhrgebühren.

Zudem haben viele China-Shops bereits ein Warenlanger in Spanien, Polen oder Tschechien. Damit entfällt die zusätzliche Mehrwertsteuer automatisch. Ferner verringert sich die Lieferzeit aus den EU-Warenlager beträchtlich.

Online-Shops können so ihre Waren schneller und mit geringerem Aufwand an die Endkunden versenden, was zu einer höheren Kundenzufriedenheit beiträgt und die Käufe im Online-Shop ankurbelt.

Warenlieferung schnell und effizient aus Deutschland

Wichtige Faktoren für den Erfolg im E-Commerce sind die Verfügbarkeit der Ware und schnelle Lieferzeiten. Während die Ansprüche der Kunden im Internet stetig steigen, wird die Komplexität im Onlinehandel immer größer.

Durch Internethändler wie Amazon erwarten Kunden ihre Sendung innerhalb weniger Tagen. Shops aus China oder auch in Teilen Europas wie Spanien benötigen mehrere Tage bis Wochen bis die Ware den Kunden in Deutschland erreicht. Dadurch erhöht sich vor allem die Anzahl der Retouren und es entstehen zusätzliche Kosten.

Als im Herzen Deutschlands ansässiger Fulfillment-Dienstleister sorgen wir stets für schnelle Lieferungen, um den Erwartungen des Kunden gerecht zu werden. Neben einem reibungslosen Versand unterstützen wir Online-Shops dabei Ihre Logistikprozesse zu automatisieren und Kosten transparent darzustellen.

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Fazit – Zollfreigrenze 2021

Seit 01. Juli 2021 ist die Zollfreigrenze für Warensendungen aus Drittsaaten entfallen. Alle Waren ab einem Cent müssen fortan versteuert werden. Neben dem höheren organisatorischen Aufwand müssen sich Onlinehändler auf eine längere Lieferzeit einstellen. Die Erfahrung in anderen Ländern hat gezeigt, dass mit einer zusätzlichen Lieferzeit von 2 bis drei Wochen zu rechnen ist.

Das vom deutschen Zoll eingeführte System „ATLAS“ soll die bürokratischen Prozesse der Nicht-EU-Waren in Zukunft senken, das jedoch voraussichtlich erst im Januar 2022 in Betrieb genommen wird. Bis dahin werden die einzelnen Sendungen „manuell“ von den Zollbeamten bearbeitet. Dadurch kann es vorkommen, dass nicht alle Lieferungen unter 150 Euro Warenwert vom Zoll erfasst werden.

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