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Krieg in der Ukraine sorgt für weitere Herausforderungen in der Logistik

Während sich die Lage im Osten weiter zuspitzt, wird die Entwicklung bei vielen Händlern, Zulieferern und in der Logistik mit Sorge beobachtet. Zahlreiche Logistikrouten und Wertschöpfungsketten sind mit der Ukraine und Russland verzahnt. Eins dabei ist klar: auf Verbraucher und Unternehmen kommen weitere Hürden und Belastungen hinzu. Auf welche Sie sich einstellen müssen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Lieferengpässe vergrößern sich

Die Logistik steht bereits seit Beginn der Pandemie im Brennpunkt. Warenlieferungen verzögern sich und Lieferengpässe machen stetig die Runde. Gerade als sich die Lage entlang der Lieferketten beruhigte, rollt nun die nächste Krise auf die Unternehmen und Logistiker zu.

Nach einer repräsentativen Umfrage rechnen 42 % der Unternehmen mit Einschränkungen im Handel zwischen Ost und West. 11 % befürchten einen Rückgang der Ex- und Importe von Russland und der Ukraine.

Doch neben drohenden Handelsverboten und Einschränkungen werden auch die bürokratischen Prozesse komplexer. Bereits jetzt hat sich die Verweildauer an der russischen Grenze wegen der Krise verdreifacht. Für LKW-Transporte bedeutet dies drastische Verspätungen und höhere Kosten.

Neben der längeren Transportdauer sorgt der Fahrermangel für weitere Probleme im Transportsektor. Viele polnische und ukrainische LKW-Fahrer sorgen sich um ihre Sicherheit und sind daher nicht bereit nach Russland einzureisen.

Welche Bereiche sind betroffen?

Aktuell sind vor allem die Bereiche Maschinenbau, Kraftstoffe, Fahrzeug- und Chemieindustrie sowie die Beschaffung von Baumaterialien wie Holz betroffen. Kommt es jedoch zu weiteren Verschärfungen, müssen auch Onlinehändler sowie andere Bereiche mit Einschnitten und Lieferverzögerungen rechnen.

Preisschock für Transport droht

Russland zählt zum wichtigsten Gas- und Öllieferanten für Europa. Wegen der sich zuspitzenden Krise könnten Importe von russischem Öl und Gas reduziert werden. Die steigenden Kosten wiederum machen sich an der Zapfsäule bereits sichtbar. Müssen Transporteure tiefer in die Tasche greifen, werden die entstandenen Mehrkosten an die Lieferkette bis hin zum Endkunden weitergegeben.

Somit müssen sich alle Unternehmen, die auf einen Warentransport und -versand angewiesen sind, auf höhere Kosten einstellen.

Neben den LKW-Transporten ist auch der Schiffsverkehr im Schwarzen Meer betroffen. Wegen der undurchsichtigen Lage und dem erhöhten Risiko müssen Reedereien Zusatzkosten für Versicherungen aufwenden. Je nach Schiffsgröße können diese Risikoaufschläge mehrere zehn- oder sogar hunderttausende Dollar betragen. Für den Schienenverkehr werden jedoch keine spürbaren Veränderungen erwartet.

Fazit

Kaum hat sich die Lage in der Logistik etwas entspannt, steht die nächste große Krise vor der Tür. Der Krieg in der Ukraine verursacht dabei viele Sorgen bei deutschen Unternehmen. Mit Beginn des Russland-Ukraine-Konflikts haben sich die Lieferengpässe wieder vergrößert. Während die Lieferdauer wieder steigt, erleben auch die Kosten gerade ein neues Hoch. Durch erschwerte Ein- und Ausreisebedingungen sowie den steigenden Ölpreis, werden die Kosten für Transport in den kommenden Wochen stark ansteigen.

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